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Zum Ende der Seite springen Salzkammergut-Trophy 2013 Bericht
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domschy domschy ist männlich
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Salzkammergut-Trophy 2013 Bericht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Grüß euch!

Hab einen Bericht über das Rennen, die Vorbereitung und meine Eindrücke angefertigt. Er soll in erster Linie interessant und informativ sein. ;-)


Zum Geburtstag bekam ich von meiner Mutter eine Teilnahme an der Salzkammergut Trophy in Bad Goisern geschenkt. Ich war sofort begeistert und freute mich auf das Rennen. Die Distanzen konnte man zwischen 22 und 211 Kilometern wählen. Alle Strecken waren vollgepackt mit Höhenmetern. Meiner Mutter hat mich natürlich für die längste Distanz angemeldet. Die Anregung dafür kam von Günther Hillingrathner, der beim MTB-Rennen in Steinerkirchen von seiner erfolgreichen Teilnahme erzählte. (Danke an dieser Stelle !^^) Irgendwie war ich von der Vorstellung fasziniert 16 Stunden am Rad zu sitzen.

Ich informierte mich erst nach meiner fixen Zusage über das Rennen. Es galt 211,3 km mit 7049 Höhenmetern zu bewältigen. Anfangs war ich mit sehr sicher. Ich wusste ich würde das Rennen schaffen. Trotzdem stellte ich mein Training etwas auf das Rennen ein. (So gut es mir zeitlich möglich war) Ich fuhr mindestens 1 mal pro Woche auf den Grünberg ( ca. 3-3:30 Stunden) Ein Kindergeburtstag wenn man sich das Rennen vorstellt. Ich trainierte auch viel Technik (Fitnessparcours, Alm Singletrails) und versuchte den Aufstieg zum Grünberg öfters zu fahren. Ich kannte nun schon alle möglichen Forststraße die auf diesen Berg führten. Wenn ich genug Zeit hatte und ich jemand gefunden habe, der mich begleitet machte ich eine größere Tour: Hochsteinalm – Geisswand - Feuerkogel. Diese Runde war schon anspruchsvoller und bestimmt eine gute Vorbereitung für das Rennen. Trotzdem wurde ich von einigen meiner Trainingskollegen verunsichert. Sie selbst konnten sich die Teilnahme an diesem Rennen nicht vorstellen und Ich erklärte die ERFOLGREICHE Teilnahme als eines meiner Saisonziele. Ich musste nicht nur meine körperlichen Fähigkeiten auf das Rennen abstimmen, sondern auch Material und Ernährung. Meine Mutter erklärte sich bereit mich beim Rennen zu betreuen. (Danke !) Ich entschloss mich vor dem Rennen auf tubeless umzurüsten und besorgte mir Bremsscheiben die nicht überhitzen. Ich machte im Training die ersten Erfahrungen mit allin Flüssignahrung. ( Beim Billa erhältlich) Der Tag rückte immer näher, das Wetter wurde immer schlechter. Ich trainierte nur mehr selten mit dem Mountainbike. (Zu diesem Zeitpunkt überschätzte ich das Rennen vollkommen und sah eine erfolgreiche Teilnahme als eher unwahrscheinlich) 14 Tage vorm Start begann ich damit immer früher aufzustehen, da schon um 5 Uhr gestartet wurde. Vor der Schule fuhr ich schon eine kleine Runde.
Wir machten eine Tour in Bad Goisern und während wir am Bahnhof in Bad Goisern warteten (es regnete-,-) warteten las ich auf facebook einen Beitrag von David Stöger, dass er den MTB Marathon in Frankreich erfolgreich absolviert hat und dass er erstaunt war, was der Körper alles leisten kann. Dieser Post motivierte mich ungemein.

Das Wetter sollte perfekt werden und ich war erleichtert, denn wenn es geregnet hätte wär es sicher um eine Spur härter und schwieriger geworden. Am morgen trug ich über dem Raddress noch eine Windjacke. In meiner Satteltasche befanden sich:
2x Schlauch
3x Reifenheber
1x Mini-Werkzeug mit Kettennieter
1x Flüssignahrung
1x Zange
1x Pumpe
in meiner Trikottasche hatte ich noch etliche Gels und Riegeln. Zu viele für mich alleine, aber lieber zu viel als zu wenig. Ich hatte nur eine Flasche dabei, weil nur ein Flaschenhalter am Rahmen vorhanden war. Es gab allerdings alle 10km eine Feed-Zone, darum machte mir das eher weniger Sorgen. Am Vortag montierte ich noch eine neue Kette und kontrollierte nochmals das ganze Rad. Mein Rad bestand den Bike-Check und ich ließ mir noch die Sitzpostion überprüfen.

Um 2:15 leutete der Wecker. Nur max. 5 Stunden geschlafen. Motivation riesengroß. Rad, Ersatzlaufräder und sonstiges schon am Vortag ins Auto gepackt. Gemütlich daheim gefrühstückt und dann ab nach Goisern. Die schlimmste Stunde dieses Tags stand mir zu diesem Zeitpunkt bevor. In Bad Goisern lag ich im Auto, weil mir extrem übel war. Meine Mutter machte sich Sorgen und nach einem Schuss Cola ging es mir wieder etwas besser. Als ich um ca. 5:15 die ersten Höhenmeter Richtung Rehkogel/Raschberg machte, musste ich an Freunde/Bekannte denken und musste über mich selbst lachen. Wer fährt schon um 5 Uhr auf einen Berg. Ich hatte ein sehr gute Gefühl und pedalierte einen lockeren Gang. Ich versuchte aber auch nicht zu langsam zu fahren um nicht zu knapp an die Zeitlimits zu kommen. Das Gefühl, einen schönen Polster zwischen mir und dem Zeitlimit zu haben, gab mir Sicherheit. Bei der ersten Labstation blieb ich gar nicht stehen und fuhr weiter. Ich beschloss zu jeder 2. Station zu fahren. Die erste Schrecksekunde war kurz vor Weißenbach. Ein Fehler, der fatal werden hätte können! Die Satteltasche öffnete sich etwas und ich verlor einen Schlauch und mein Mini Werkzeug. Gott sei Dank betreute mich meine Mutter in Weißenbach, sodass ich schnell Ersatz bekam. Weiter ging es mit einem kurzen Flachstück, wo ich Kraft tankte. Dann folgten Anstiege mit extrem schwierigen Downhill Passagen. Mir machte der Aufstieg zur Hütteneckalm zu schaffen. Nun musste ich bei jeder Labstation eine kurze Pause einlegen, um zu trinken( Cola und Iso-Getränk). Ich nahm regelmäßig Magnesium und PowerBar Riegeln auf. Die Riegeln verzehrte ich in kleinen Bissen. Zudem noch einige Gels. Das 2. mal in Weißenbach angekommen machte ich eine größere Pause. (10-15 Minuten) Es ging mir soweit noch gut und ging die nächste Passage übermotiviert an und schoss an der Labstelle vorbei. Als es wieder bergab ging und ich erneut in Weißenbach ankam bereute ich es etwas. Zum Glück kam nun der Hallstätter See. Der Punkt an dem das Rennen erst wirklich beginnt. Ich bekam einen Motivationsschub als ich die 70km Marke passierte. Gemeinsam mit 2 deutschen Fahrern machte ich bis Obertraun Tempo, ließ sie dann aber ziehen denn in Hallstatt steht mir noch der Salzberg bevor. Mit 30% Steigung auch der steilste Punkt des Rennens. Sehr enge Serpentinen mit losem Schotter und zum Abschluss das 30% Stück auf Asphalt. Diesen Anstieg hatte ich überraschend gut überstanden. Es ging weiter mit einem 700hm Anstieg hinauf zum höchsten Punkt des Rennen auf 1500 Meter (Roßalm). Dieser Anstieg machte mir am meisten zu schaffen. Da ich keinen Stress hatte beschloss ich eine kurze Pause am Berg einzulegen und setzte mich in den Schatten und genoss die Landschaft. Danach ging es weiter und ich steckte die restlichen Höhenmeter überraschend gut weg. Fast geschafft! Nun ging es lange bergab bis zu den Gosauseen wo noch ein Anstieg mit 400hm ins Gosau Vordertal anstand. Ich versorgte mich noch gut mit Cola und bewältigte auch diesen Anstieg. Gemeinsam mit 2 tschechischen Fahrern konnte ich die restlichen Kilometer bis ins Ziel flott bewältigen und war im Ziel überglücklich. Kurz vorm Ziel wurde mir bewusst, dass ich es geschafft hatte. Wahnsinn!

Ich erreichte das Ziel in 14:41 und konnte diese Nacht echt gut schlafen!

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von domschy: 29.07.2013 17:25.

29.07.2013 17:24 domschy ist offline E-Mail an domschy senden Beiträge von domschy suchen Nehmen Sie domschy in Ihre Freundesliste auf
Michi Michi ist männlich
Jungspund


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Beiträge: 14
Herkunft: Steinbach

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Hi Domschy!

Gratuliere zu deiner herausragenden Leistung! Finde ich toll, wie zielstrebig du dich offensichtlich darauf vorbereitet hast!

Immer weiter so ;-)

LG
30.07.2013 10:07 Michi ist offline E-Mail an Michi senden Beiträge von Michi suchen Nehmen Sie Michi in Ihre Freundesliste auf
herbie herbie ist männlich
Lebende Foren Legende


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gratuliere - top leistung !!

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es ist wie es ist
30.07.2013 15:49 herbie ist offline E-Mail an herbie senden Homepage von herbie Beiträge von herbie suchen Nehmen Sie herbie in Ihre Freundesliste auf
Didi Didi ist männlich
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Dabei seit: 18.01.2005
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RE: Salzkammergut-Trophy 2013 Bericht Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hi Dominik!

genialer Bericht!
Da bekommt man einen kleinen Einblick was sich bei der Trophy so abspielt

Gratuliere zu deiner Leistung!!!

Verbleibe mit meinem Respekt vor Dir!

__________________
Konfuzius sagt: suche dir Gegner die du schlagen kannst twisted
30.07.2013 22:43 Didi ist offline E-Mail an Didi senden Homepage von Didi Beiträge von Didi suchen Nehmen Sie Didi in Ihre Freundesliste auf
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