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Geschrieben von Wanda am 17.10.2008 um 07:43:
so ist das mit den kleinkarrierten:
in zeiten von weltwirtschaftskriese und politikersterben beschäftigt man sich lieber - weil einfacher - mit radsportdoping....
Geschrieben von herbie am 17.10.2008 um 09:06:
fährst leicht wieder in lambach ?
Geschrieben von Jürgen am 17.10.2008 um 14:51:
heheee.. meine Nachwuchszeit is schon vorbei
Geschrieben von Methusalem am 13.11.2008 um 08:52:
Ausgabe "Die Wirtschaft" von heute, Kohl- Interview
Möchte ich euch nicht vorenthalten - ich finde dieses Interview doch einigermaßen ehrlich und objektiv.
"Die gesamte Gesellschaft hat ein Problem."
[12.11.2008]
© Redaktion
Bernhard Kohl, gefallener Tourheld: „Die Leute fordern immer neue Spitzenleistungen und Rekorde.“
© Redaktion
Mit seinem Dopinggeständnis löste Radprofi Bernhard Kohl heftige Reaktionen aus. Als Ursache für seinen Fehltritt nannte er den immensen Erfolgsdruck. Wir sprachen mit ihm über Analogien zur Wirtschaftswelt.
Wie heuchlerisch empfindest Du die öffentliche Aufregung über Deinen Fall, angesichts einer Welt, in der munter Drogen und Alkohol konsumiert werden, Banker Millionen verzocken und Freizeitsportler nichts dabei finden, Anabolika einzuwerfen?
Wenn man sich die Finanzkrise anschaut, wo Manager trotz Millionenverluste noch fette Abfertigungen bekommen, oder wenn man sich den Drogen- und Alkoholkonsum bei Jugendlichen ansieht, muss man sagen, dass die gesamte Gesellschaft ein Problem hat. Jeder will größer, besser, stärker sein. Menschen sind in so einer Welt leichter verführbar.
Ist Doping im Sport also ein Produkt unserer Leistungsgesellschaft?
Es will niemand einen Hundertmeterlauf sehen, der über elf Sekunden geht. Das interessiert keinen mehr. Die Leute fordern immer neue Spitzenleistungen und Rekorde.
Kann man den Spitzensportler mit einem Manager vergleichen, der Aufgrund von Erfolgsdruck zu Alkohol und Drogen greift?
Der Druck, der auf solchen Leuten lastet, ist enorm. Wenn so jemand ein paar Millionen in den Sand setzt, sucht er einen Ausweg, ein Ventil, und das ist halt dann oft der Alkohol.
Viele Leute im Showbusiness nehmen Drogen. Wie ähnlich sind Sport und Showbizz?
Das kann man sehr wohl vergleichen. Die Leute wollen eine Show sehen, mit Rekorden. Der Mensch ist aber an seiner Leistungsgrenze angelangt und kann nicht wirklich weiter.
Es heißt „vom Arbeiten wird man nicht reich“. Kann man mit ehrlicher Leis-tung überhaupt noch Erfolg erreichen?
Ehrliche Leistung ist die Grundvoraussetzung. Man braucht nicht glauben, dass man mit ein paar Spritzen plötzlich bei der Tour de France gewinnen kann. Es bedeutet jahrelange harte Arbeit, dass man überhaupt in die Position kommt um mitzufahren. Danach geht es um den schwierigen letzten Sprung in die absolute Weltspitze, ins große Geldverdienen. Es gibt genug Hobbyfahrer, die wissen, dass sie nie mit dem Sport Geld verdienen werden, aber trotzdem Dopingmittel nehmen. Das ist eigentlich das viel Fatalere: Der größte Teil der EPO-Produktion landet im Hobbysport.
War es bei Dir der Erfolgsdruck von außen oder mehr die persönliche Verlo-ckung die Weltspitze zu erreichen?
Ich habe mich das ganze Jahr auf die Tour de France vorbereitet und war dann bei der Dauphiné Libéré bereits in sehr guter Form. Dann kam der schwere Sturz mit 70 km/h. Die Tour war also meine letzte Chance, einen neuen Vertrag einzufahren. Ich wollte meinen körperlichen Ist-Zustand von vor der Dauphiné wieder herstellen.
Es war sozusagen die Angst um den Job?
Genau, dass ich im nächsten Jahr weiter Rad fahren kann und meinen Beruf, den ich liebe, ausüben kann. Jeder weiß, dass die Sponsoren vor allem an guten Ergebnissen interessiert sind. Als Sportler ist man sich dessen bewusst. Der Radsport hatte in den letzten Jahren bereits sehr hart um die Sponsoren kämpfen müssen.
Welche Rolle spielt der Konkurrenzdruck, der Mitbewerb, von dem man vielleicht glaubt, dass er unerkannt dopt?
Es macht die Entscheidung für sich selber leichter, wenn man sich einredet, die anderen würden dasselbe ja auch tun. Das wird oftmals sogar stimmen. Es gibt aber auch immer wieder Ausnahmeathleten. Komplett sauber über drei Wochen eine Spitzenleistung zu bieten, wie bei der Tour de France, und am Ende unter die Top Ten zu fahren, ist sicher nicht ganz leicht.
Kann ich das jetzt so interpretieren, dass einige Tourhelden gedopt haben, aber nicht erwischt wurden?
Ob das tatsächlich so ist? Ich kann da nur von mir sprechen. Es erzählt ja niemand seinem Fahrerkollegen, ob und wie er dopt. Es weiß keiner genau, was der andere macht. Keiner kennt die Tricks der Gegner ganz genau, es werden nur Vermutungen angestellt. Wenn man fest daran glaubt, dass die anderen auch alle tricksen, dann sinkt die Hemmschwelle, es selber auch zu tun, in der Hoffnung, dass nichts passiert. Das wird in der Wirtschaft oder aktuell bei den ganzen faulen Krediten ja auch nicht viel anders sein. Und irgendwann platzt die Bombe.
Ist das nicht so, dass man bei manchen Sportlern wetten möchte, dass sie dopen?
Wenn man Sport schaut und ein biss-chen eine Ahnung hat, dann denkt man sich das.
Michael Phelps, Usain Bolt: sauber oder nicht?
Da brauchen wir meiner Meinung nach nicht drüber reden. Solange sie negativ sind und nicht erwischt werden sind sie sauber. Solche Leistungen in der absoluten Top-Spitze sind schwierig. Vielleicht waren sie sauber, vielleicht nicht? Ich kann es nicht sagen.
Sie stehen zumindest als sauber da und werden gefeiert.
So ist die Gesellschaft. Solange nicht das Gegenteil bewiesen wird, ist das auch so zu akzeptieren.
Aber als Spitzensportler weiß man, dass eine solche Leistung sauber eigentlich gar nicht geht?
Es geht in die Richtung, aber man kann andere nicht in dieser Form beschuldigen, sondern man kann sich nur seinen Teil denken.
Wenn man nicht erwischt wird, ist man sauber?
In der Öffentlichkeit ist das so. Wenn man auf der Autobahn mit 180 Sachen fährt, passiert nichts, solange kein Radar dasteht. Niemand geht zur Polizei und sagt, ich bin heute 180 km/h gefahren und gibt den Führerschein ab. Bei einer Section Control fahren alle genau 130. Wenn der Mensch weiß, dass ihm nichts passieren kann, ist die Versuchung da, etwas Krummes zu machen. So ist es im Sport, in der Wirtschaft und generell im ganzen Leben.
Ist Doping ein Massenphänomen?
Im Fitnessstudio ist der Prozentsatz der Leute, die dopen, wahrscheinlich wesentlich höher als im Profisport. Dahinter steckt eine richtige Lobby. Zum Beispiel EPO. Das ist seit gut zehn Jahren nachweisbar und deshalb für den Profisport uninteressant. Warum erforscht und produziert ein Pharmakonzern neue EPO Produkte um viel Geld, obwohl es wirksames EPO bereits gibt? Wie kann man ein solches Produkt besser bekannt machen, als durch positiv getestete Sportler bei der Tour de France?
Ist Dein Fall also eine tolle Gratiswerbung für den CERA-Hobbysportlermarkt? Die Tour als Werbeträger für die Pharmaindustrie?
Im Großen und Ganzen, mit Sicherheit. Vor der Tour wissen die Hobbysportler ja nichts über das Produkt.
Ist der Sport in dieser Form am Ende?
Du musst das Grundproblem sehen. Der Radsport hat die meisten Skandale, weil dort Doping am meisten bekämpft wird. Der Radsport ist die Ausdauersportart schlechthin und man hat sich hier ein besonderes Schlachtfeld ausgesucht. Dabei sind andere Sportarten nicht besser, nur wird dort nicht so stark kontrolliert. Der Radsport ist heute mit Sicherheit schon sauberer als andere Sportarten.
Soll man Doping freigeben?
Das ist das falsche Signal für die Jugend. Welche Eltern würden ihren Kindern Spitzensport ermöglichen, wenn sie wissen, dass dort unkontrolliert gedopt wird. Freigabe ginge nur in gewissem Maße, aber Grenzen müssen sein.
Was ist dann die Lösung?
Das Leichteste wäre, wenn Pharmakonzerne uneingeschränkt mit den Doping-agenturen zusammenarbeiten würden. Jedes Medikament könnte einen Marker beinhalten, der bei einem Test leicht zu finden wäre. Es würde wohl auch dann illegale Labors geben, aber es wäre mal ein erster Schritt. Jeder Sportler wäre froh, wenn jedes Medikament nachweisbar wäre, denn dann würde keiner etwas nehmen. Das wäre wohl allen Sportlern am liebsten: Doping unmöglich. Gewinnen tut, wer am härtesten trainiert und am konsequentesten lebt.
Sind die Pharmakonzerne also gar nicht hundert Prozent dahinter, Doping auszurotten?
Sicher nicht. Die machen ja ein großes Geld damit.
Die Gesellschaft müsste dann Olympische Spiele ohne Rekordflut genauso toll finden.
Das ist richtig. Es ist halt immer der Mensch, der nach Erfolg und Macht und Geld strebt. Jeder will von allem immer mehr.
Könnte strafrechtliche Verfolgung eine Waffe sein?
Hätten mir sechs Jahre im Gefängnis gedroht, hätte ich es sicher nicht gemacht. Die Maßnahmen, Kontrollen und die Strafen müssten dann aber für alle weltweit gleich sein, und nicht nur für den Radsport gelten.
Gibt es Billig-Doping im Fitnesscenter?
Im Spitzensport ist es um einiges kontrollierter als im Fitnesscenter. Ein Spitzensportler kann es sich nicht erlauben, irgendeine in Herkunft und Qualität unbekannte Substanz zu nehmen. Einem Hobbysportler ist das möglicherweise egal, für den zählt das Ergebnis. Ich habe selber leider auch nicht an die Gesundheit gedacht. Dass es nicht gesund sein kann, ist ja logisch. Es handelte sich aber um eine medizinisch getestete Substanz. Im Fitnesscenter nehmen die Leute ja teilweise irgendwelche Sachen. Das sind Anabolika, Testosteron, alles Mögliche.
Wie geht es mit Dir weiter?
Ich warte ab, welche Sperre ich bekomme. Von zwei Jahren muss ich wohl ausgehen. Dann sehe ich weiter. Ich habe schon ein paar Pläne, muss aber die Richtung erst festlegen. Ein Comeback im Radsport kann ich noch nicht abschätzen. Der Radsport müsste sich schon ändern. Wenn die Waffen für alle gleich sind, ja.
Geschrieben von barney am 25.03.2009 um 07:59:
heute beim callboy
dopingkontrollen beim radlertreff!
is irgendwie doch wieder lustig

da tut sich fürn adlergrill eine neue sparte auf
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